Einer der wichtigsten Angriffspunkte für eine nachhaltigere Zukunft ist der Energiesektor. Hier entstehen riesige Summen an Treibhausgasen (ca. 25% des weltweiten Ausstoßes), die es zu minimieren gilt. Dafür sind einige große Schritte notwendig. Ein Kernthema ist selbstverständlich die Energieerzeugung. Mit Technologien wie Solar- oder Windenergie, die sich nach und nach mehr etablieren, werden die ersten Schritte eingeleitet. Damit diese aber unserer energieverbrauchenden Infrastruktur standhalten, sind noch weitere Innovationen notwendig. So muss auch die Art und Effizienz der Energiespeicherung vorangetrieben werden. Nur so kann auch für einen kontinuierlichen Stromfluss gesorgt werden, der heutzutage ohne Zweifel notwendig ist. Zusätzlich laufen weitere Forschungen in den Bereichen Kernfusion und Wasserstoff, die bahnbrechende Möglichkeiten der Energieerzeugung verwirklichen sollen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist allerdings die Energieversorgung im Sinne des Transports. Aufwendig wird über hunderte Kilometer Strom vom Erzeuger zum Abnehmer transportiert, weil die Erzeugungsbedingungen andernorts besser sind. So sind zum Beispiel Off-Shore-Windfarmen besonders geeignet, Energie zu erzeugen. Allerdings sind diese von vielen Städten weit entfernt. Diese Differenzen müssen neu gedacht werden.
Aktuelles Problem:
Die aktuelle Energieversorgung läuft im Moment sehr zentralisiert ab. In Kraftwerken jeglicher Art, seien es Kohle- oder Atomkraftwerke oder auch Solar- oder Windanlagen, wird zentral Strom produziert und anschließend an die verschiedenen Verbraucher weitergeleitet. Das ist aus vielerlei Gründen ineffizient: Einerseits muss der Strom quer durch die Landschaft transportiert werden, was wiederum aufwendige Bauprojekte nach sich zieht, da entweder unterirdisch Kabel verlegt werden müssen oder oberirdische Stromtrassen durchs Land führen. Andererseits wird auch die Natur einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt. Außerdem muss die überschüssige Energie bei Überproduktion aufwendig und teuer gespeichert werden.
Diese Umstände ließen sich durch ein generelles Umdenken zum Thema Infrastruktur beheben. Ein dezentralisiertes Energiesystem besteht im wesentlichen aus zwei Sektoren. Dem privaten und dem industriellen Sektor.
Lokale Abnehmer, Lokale Produktion:
Im ersten Schritt werden vor allem private Haushalte zu sogenannten Selbstversorgern. Durch an die lokalen Gegebenheiten angepasste Gewinnungsmethoden wird nachhaltig Strom erzeugt (z.B. über Solar-, Windanlagen oder Biomasse). Unterschieden werden muss zwischen den unterschiedlichen Arten von Haushalten. Einfamilienhäuser können so als Alleinversorger oder allenfalls im nachbarlichen Zusammenschluss ihren eigenen Verbrauch abdecken. Reihenhaussiedlungen und Mehrfamilienhäuser bis zu großen Wohnanlagen bilden eine Versorgungsgemeinschaft.
Auch der lokale Einzelhandel kann sich auf diesen Weg mit Energie eindecken. Gerade in Stadtbereichen, in denen ohnehin oft Mischnutzung der Gebäude gegeben ist, wird sich die Versorgung so entwickeln.
Großabnehmer:
Die Industrie dagegen muss weiterhin zentralisiert beliefert werden, da die Menge an benötigter Elektrizität bei weitem die lokalen Kapazitäten übersteigen wird. Welche Erzeugungsart dann für die Industrie zum Einsatz kommt, hängt von den technischen Fortschritten und Innovationen der nächsten Zeit ab. Aber auch in diesem Bereich wird ein Umdenken stattfinden. So wird die Anbindung an Kraftwerke ein wesentlicher Faktor bei der Standortwahl von derartigen Großprojekten sein.
Fazit:
Die große Aufgabe für die Zukunft ist es also nicht nur nachhaltige Methoden zur Gewinnung von Strom zu nutzen und zu verbessern, sondern diese gleichzeitig auch so zu skalieren, dass der stetig steigende Bedarf an elektronischer Energie gedeckt werden kann. Zusätzlich ist es sinnvoll die Umwelt nicht weiter mit aufwendigen und kostspieligen Stromtrassen quer durch die Landschaften zu belasten, sondern zielgerichtet Energie zu gewinnen. Einige Herausforderungen warten hier auf uns: effizientere Energiespeicherung, effizientere Energiegewinnung und Reduzierung des sogenannten “Green Premium”.
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