In den letzten Wochen haben wir uns mit dem Thema Abfall eingehend beschäftigt. Jetzt will ich auch auf die Auswirkungen der Energiewirtschaft auf die Umwelt eingehen. Grundsätzlich sind hier drei Bereiche besonders relevant: die Industrie, die Immobilien-Wirtschaft und der Verkehr.

Industrie-Sektor:

Die Industrie ist dabei der größte Energieverschwender. Die Hauptursachen dafür sind ineffiziente Energie- und Brennstoffmischungen sowie schlechte Umwandlungsraten von Input zum Output. Dadurch, dass der Energiesektor nach wie vor von Brennstoffen (ca. 70% Marktanteil; v.a. von Kohle) dominiert wird, bleiben die Emissionen hoch. Bei Kohle gehen schätzungsweise 80% des Energiepotentials bei der Verarbeitung vom Rohstoff bis zum Endprodukt (Elektrizität) verloren. Im Gegensatz dazu schlagen sich z.B. Gas- und Dampfturbinenkraftwerke mit Umwandlungsraten von 60% nicht schlecht.

Trotzdem besteht hier am meisten Potential zur Verbesserung. Durch einen Wechsel von “alten” Energien zu erneuerbaren Quellen, kann die Nachhaltigkeit wesentlich gesteigert werden; nicht nur durch bessere Umwandlungsraten, sondern auch durch einen auf 0 reduzierten CO2-Ausstoß bei Solar- bzw. Windenergie.

Immobilien-Wirtschaft:

Im Bauwesen sind vor allem energieineffiziente Gebäude und der übermäßige Gebrauch von Baumaterialien die Gründe für die Energieverschwendung. Die Gebäude selbst bieten dabei ein großes Potential für die Verbesserung der Energieeffizienz. So verbrauchen z.B. Wassererwärmung, Beleuchtung und Raumheizung viel Energie. Intelligente Gebäudeautomation setzt an diesem Punkt an. Wenn man bedenkt, dass ca. 15 bis 20% des weltweiten Stromverbrauchs auf die Beleuchtung zurückzuführen sind, ist es vor allem hier interessant mit Innovation anzugreifen. Die Reduzierung der Energieverschwendung ist auch wirtschaftlich sehr reizvoll, da die Betriebskosten die Lebenszykluskosten dominieren (ca. 60 bis 85%).

Die Nachfrage nach industriellen Materialien wie Stahl, Zement, Aluminium und Kunststoff wird laut der Ellen MacArthur-Stiftung voraussichtlich um den Faktor zwei bis vier steigen. Das liegt vor allem an dem zunehmenden technologischen Fortschritt in Afrika. Die Emissionen aus der Produktion von Stahl, Zement, Aluminium und Kunststoffen könnten bis 2100 649 Milliarden Tonnen CO2 erreichen.

Auch im Bauwesen besteht daher riesiges Verbesserungspotential, insbesondere aber bei der Gebäudeautomation. Durch innovative Technologien können hier nicht nur die Betriebskosten, sondern auch der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Als Vision möchte ich hier das autarke Haus ansprechen, das natürlich mehr als nur nachhaltige Energieerzeugung umfasst. Durch technologischen Fortschritt in der Umwandlung von erneuerbaren Energiequellen zu Strom und der Speicherung von Energie, sehe ich viel Potential in diesem Bereich. Neben der Innovation ist aber vor allem die aktuelle Regulierungslage international noch ein Problem.

Transport-Sektor:

Durch immer steigende Nachfrage und die hohe Energieintensität vor allem im Straßenverkehr, sind die Emissionen im Transport-Sektor immens. Das ist auch auf die nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit emissionsfreier bzw. emissionsarmer Verkehrsträger zurückzuführen. Nach Schätzungen der OECD entfallen ca. 73% des gesamten Treibstoffverbrauchs und 75% der Emissionen im Verkehrssektor auf den Straßenverkehr. Gleichzeitig ist dieser auch deutlich energieintensiver als andere Bereiche wie die Luftfahrt.

Fazit:

Auch beim Thema Energie gilt: Innovation bleibt unerlässlich. Einsparung durch “einfaches Reduzieren” ist nicht wirklich möglich, da vor allem die Entwicklungsländer immer stärker und schneller wachsen. Durch Innovationen im Bereich Energiegewinnung, -speicherung und -nutzung, können wir eine nachhaltigere Energiewirtschaft – über alle Sektoren verteilt – implementieren.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert