Vor Kurzem erst hat das Management bei Blackrock erneut die Bedeutung von Nachhaltigkeit und ESG-Ratings bei Investments betont. In einem öffentlichen Brief an alle Anleger wurden wegweisende Worte über transparente und nachhaltige Portfolios sowie nachhaltige Anlageinstrumente ausgesprochen. Unter anderem hat Blackrock das Impact Investment Team umfassend verstärkt.

Aber nicht nur Blackrock erkennt die zunehmende Bedeutung von ESG und Sustainability. Auch andere große und ruhmreiche Institutionen wie die UBS, JP Morgan und Goldman Sachs heben immer wieder den Stellenwert dieser Thematik für die Anleger und damit auch für die Institutionen hervor. Auch die Schweizer Privatbank Credit Suisse hat kürzlich angekündigt noch dieses Jahr die gesamte Produktpalette nach ESG-Kriterien umzustrukturieren.

Gemeinsames Engagement – mit einer Stimme sprechen:
Als einzelner Investor allerdings ist es schwierig die Unternehmen zum Einlenken zu bewegen. Angesichts der existenziellen Bedrohung, die der Klimawandel darstellt, müssen Investoren gemeinsam handeln, um die maximale Wirkung zu erzielen. Das bedeutet, dass Partnerschaften zwischen Investoren unerlässlich sind. Gerade große Vermögensverwalter wie Blackrock oder Brookfield Asset Management bündeln erhebliche Summen (Blackrock alleine fast 8 Billionen Dollar) und können dadurch Druck auf die Märkte ausüben. Die Zusammenführung verschiedener Interessengruppen und das gemeinsame Ziel, den Klimawandel anzugehen, sind entscheidend, wenn Maßnahmen ergriffen werden sollen.

Glücklicherweise sind in den letzten Jahren mehrere wichtige Kooperationspartnerschaften entstanden. So zum Beispiel die Initiative Climate Action 100+. Die Investorengruppe hat mittlerweile 40 Billionen Dollar Assets, die sie verwaltet. Damit sind sie wohl die erfolgreichste Kooperation. Gegründet wurde die Initiative erst 2017, hat aber bereits 450 Mitglieder (Stand September 2019). Auch Branchengrößen wie Blackrock, BNP Paribas, UBS und einige Pensionskassen zählen dazu. Durch regelmäßige Berichterstattung lässt sich die Entwicklung im Kampf gegen den Klimawandel nachvollziehen.

Ziel der Initiative ist es große Treibhausgasemittenten in den Wandel hin zu sauberen Energiequellen einzubinden. Bei der Gründung 2017 wurden die ersten 100 Unternehmen aus dem Weltindex MSCI ACWI (dieser bildet rund 85% des global investierbaren Kapitals ab) ausgewählt und identifiziert. Mittlerweile sind 161 globale Konzerne im Fokus der Initiative. In jährlichen Berichten zeigen sie den Fortschritt des Vorhabens auf.

ESG-Score:
Auch mittels des ESG-Scores wächst der Druck auf Unternehmen bzgl. der Wandlung zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell bzw. nachhaltigeren Geschäftsabläufen. Mit dem ESG-Score haben wir uns bereits hier beschäftigt. Durch den stärker werdenden Fokus der Anleger (institutionell sowie privat) auf Nachhaltigkeit, sind immer mehr Unternehmen dazu gezwungen, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.

Fazit:
Investoren können also durch starke Zusammenschlüsse auf Hauptversammlungen und in Aufsichtsräten bzw. bei monistischen Systemen (v.a. in Amerika) im Board of Directors Einfluss auf die Konzernführung nehmen und stetig nachhaltige Strategien implementieren. Allerdings verhält es sich ähnlich wie beim Thema Cyber-Security: Jeder Prozess im Unternehmen muss “durch diese Abteilung laufen”, da sonst keine hundertprozentige Gewährleistung möglich ist. Vom Zulieferermanagement über Produktion bis hin zum Marketing/Vertrieb muss nachhaltig gedacht werden.

Es bleibt abzuwarten, wie die einzelnen Unternehmen den Kampf gegen den Klimawandel und den Ausstoß von Treibhausgasen aufnehmen. Das Engagement der großen Investorengruppe ist sehr zu begrüßen!

3 Kommentare

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] großes Risiko dar. Daher muss er in jedem Entscheidungsprozess aufgefunden werden. Egal, ob bei Investoren, Unternehmern, Vorständen oder auch nur Privatpersonen. Jeder Einzelne muss Verantwortung […]

  2. […] bereits in “Investoren vs. Klimawandel” festgestellt, sind kollektive Maßnahmen am effektivsten. Dies gilt auch für die […]

  3. […] ich schon in meinem Artikel “Investoren vs. Klimawandel” geschildert habe, ist das Vorgehen als einzelner Investor kaum effizient. Um wirksam und […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert