Ein großer Baustein der Europäischen Union den Klimawandel betreffend ist der sogenannte Emissionshandel. Doch was genau steckt dahinter, wie funktioniert er und wie soll er die CO2-Bilanz von Europa verbessern?

Seit geraumer Zeit versucht die EU für Unternehmen Anreize zu setzen ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Ausgangspunkt für den Emissionshandel stellt das Kyoto-Protokoll der Vereinten Nationen dar. Dort wurde festgelegt wie viel CO2-Emissionen “erlaubt” sind.

Will ein Unternehmen nun in einer gewissen Zeitspanne CO2 ausstoßen, muss es für jede Tonne ein CO2-Zertifikat vorzeigen. Diese Zertifikate können an zugelassenen Börsen (wie z.B. der EEX in Leipzig oder der ICE in London) käuflich erworben werden. Grundsätzlich greift also der Mechanismus, dass CO2-Emissionen Geld kosten und somit unattraktiv werden. Über die Zeit lohnt sich also ein Investment in umweltfreundliche oder gar klimaneutrale Technologien.

Zunächst wurden den Unternehmen aber ca. 80% der Zertifikate kostenlos zugeteilt, womit der Effekt weitestgehend verpufft. Dieser Wert wurde über die Jahre auf ca. 30% reduziert. Im Zeitraum zwischen 2013 und 2020 wurden somit ca. 43% der Zertifikate unentgeltlich verteilt.

So kommt es auch, dass z.B. Tesla in den USA durch den Verkauf von nicht-benötigten CO2-Zertifikaten die Einnahmen maßgeblich steigern konnte.

Durch die Wirtschaftskrise 2008/09 hat sich ein Überschuss an CO2-Zertifikaten gebildet, wodurch der Preis pro Zertifikat gesunken ist, was wiederum dem Ziel des Mechanismus entgegensteht. Dieser Überschuss wird mit der Zeit von der EU nach und nach abgebaut. Darüberhinaus soll die Menge zusätzlich reduziert werden, um die Emissionen weiter zu reduzieren. Gewisse Sektoren sollen aber nach wie vor kostenlose CO2-Zertifikate erhalten.

Ab 2021 gibt es nun auch einen nationalen Emissionshandel in Deutschland. Dieser ist vorgesehen für CO2-Emittenten in der Brennstoff-Branche, also Anbieter und Hersteller von Benzin, Diesel, Gas etc. Wie wirkungsvoll die neuen Maßnahmen sein werden, bleibt abzuwarten.

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