Die Schwärmerei von nachhaltigem Geld

Das Investieren in Projekte, die einen sozialen Impact, d.h. messbare und positive Auswirkungen auf die Umwelt und das Umfeld haben, nimmt längst einen großen Anteil der getätigten Anlagen ein. Nicht nur ergeben sich hierdurch hohe Renditemöglichkeiten, sondern auch Chancen, einen wohltätigen, sozialen oder nachhaltigen Zweck zu erreichen – eine Balance aus Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Nachhaltige Geldanlage wird eine entscheidende Rolle zur Erreichung der Klimaschutzziele spielen.“ – EU-Kommission 2018

Nachhaltiges Crowdfunding stellt mittlerweile bei der Mehrheit der Bevölkerung kein Fremdwort mehr dar. Gegen eine Zahlung mehrerer Anleger, die als Spende charakterisiert werden kann, erhalten diese Benefits oder andere, nicht finanzielle Gegenleistungen, die oft im Bereich des gefundeten Projekts liegen. Werden bspw. tourismusfördernde und nachhaltig gebaute Strandbungalows in Marokko unterstützt, erhält man je nach Höhe der Zahlung eine Freinacht im entstandenen Ressort. Es handelt sich gerade nicht um eine Beteiligung durch Geldanlage. Statt der Rendite erhält man eine Art Dankeschön. Viele tolle und nachhaltige Projekte konnten so gefördert werden und sind verwirklicht worden. 

Anders verhält es sich beim sog. Nachhaltigen Crowdinvesting. Dieses unterscheidet sich deutlich vom Crowdfunding durch die Tatsache, dass der Schwarm eine finanzielle Gegenleistung erhält und gleichzeitig etwas Gutes bewirken will und kann. 

Zunehmend wird, vor allem im Immobilienbereich, die Form des Crowdinvestings verwendet, um nachhaltige Projekte stemmen zu können. Hierbei können sich Anleger auch mit geringen Beträgen, meist in Form von stimmrechtslosen Beteiligungen wie Nachrangdarlehen, oft auch mit qualifiziertem Rangrücktritt, oder Genussrechten, am Projekt beteiligen und erhalten Zins- und Tilgungszahlungen über einen vereinbarten Zeitraum ausgezahlt. Hierdurch können diejenigen Projekte unterstützt werden, die den Anlegern am Herzen liegen und die mangels Finanzierungschance womöglich nie realisiert werden hätten können. Angeboten wird ein breites Spektrum von nachhaltigen Startups, GreenBuildings und nachhaltiger Architektur, bis hin zu regenerativer Energiegewinnung und Umwelt- und Klimaschutzprojekten. 

Neben der renditeorientierten Schwarmfinanzierung gibt es auch die Möglichkeit, sein Geld in sogenannte Impact-Fonds zu investieren. Diese Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine soziale bzw. ökologische Verbesserung in der Gesellschaft bewirken wollen, bspw. in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, dem Ausbau nachhaltiger Energieversorgung oder der Bekämpfung von Armut und Ungerechtigkeit. Das Portfolio wird meist zusammengestellt aus Emittenten, die nachhaltig wirtschaften, keine Verstöße gegen die UN Global Goals aufweisen, sondern die gesetzten Nachhaltigkeitsziele verfolgen, und die erkennbar eine positive ökologische und soziale Veränderung anstreben. Daneben werden, wie bei klassischen Fonds, die finanziellen Kennzahlen überprüft. 

Der Markt wächst rasant. Impact-Investoren versuchen, Wirkung zu erzielen. Oft ist dabei für den Fonds der erste Investor, der eine substanzielle Kapitalbindung eingeht, der Wirkungsvollste und ein entscheidender Erfolgshebel. Dieser sogenannte Anker-Investor nimmt einen großen Einfluss auf die zukünftige Kapitalbeschaffung und die folgenden Investoren, da er als Qualitätsindikator auch risikoscheuere und weniger erfahrene Interessenten an Bord holen kann.

Ahoi, die Ihr noch grün seid hinter den Ohren!

… mehr #greenspiration immer mittwochs!

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